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JUENGER GOES WITTENBERG
30.8.2017
Am letzten Ferienwochenende machten sich Jugendliche aus unserem Kirchenkreis auf in die Lutherstadt Wittenberg, um mal zu gucken, ob / was dieses Geschehen vor 500 Jahren mit uns heute zu tun hat…
Die Unterkunft war optimal, „modernes Ambiente in historischen Mauern“, so hieß uns die Jugendherberge im Schlosskomplex direkt neben der Schlosskirche mit der Thesentür willkommen. Von dort waren es nur 10 Minuten bis zum YOUNG POINT REFORMATION (= YPR), wo wir bereits erwartet wurden und unsere Tickets erhielten. Nach einer kurzen Einführung in die interaktive Ausstellung „Auf der Suche nach dem guten Leben“ zog uns der gegenüberliegende „Refo.Beach“ des CVJM magisch an – dort gab es Erfrischungsgetränke an der Strandbar, Sand, Wasser, Liegestühle, Strandkörbe zum Chillen und vieles weitere zu entdecken. Nach der Abendandacht im YPR wartete das Abendessen im Quartier auf uns. Der Abend stand zur freien Verfügung, so dass notwendige Einkäufe, wie die Ergänzung des Chips-Angebotes oder ähnliches (= shoppen :) erledigt werden konnten. Wer schon immer mal das Lied „Lieblingsmensch“ von Namika live hören und sehen wollte, hatte die Möglichkeit dazu an der Openair-Bühne nur wenige Meter entfernt auf der Schlosswiese. Für den gemeinsamen Tagesausklang an der „Lichtkirche“ ließ sich nach diesem intensiven Tag aus unserer Gruppe doch niemand mehr begeistern… Eine anschauliche Morgenandacht mit einer Fahrrad-Runde vor dem Altar leitete den Samstag im YPR ein. Radfahren und Glauben gehen am besten mit Bewegung und Schwung, wer stehen bleibt kann vllt einige Zeit die Balance halten, falls er nicht direkt umkippt, kommt aber keinesfalls voran. Wir wollten an diesem Vormittag aber noch ganz besondere Schritte gehen… Auf dem Dach des YPR befindet sich ein Klettergarten, der uns einlud, im Teamwork den Parcours zu bewältigen. Den Teilnehmern war es freigestellt, ob sie jeweils die Kletterer sichern oder selbst klettern wollten. Doch bevor es zwischen drei roten Stahlträgern bis in 17 Metern Höhe ging, stand eine kleine Vertrauensübung an. Schnell wurde klar, dass Vertrauen wachsen muss und wenn es erst einmal zerstört ist, es sehr viel Zeit und Mühe braucht, bis es wieder aufgebaut ist. Mut und Teamfähigkeit gehören dazu, wenn man als erste Übung die „Jakobs- oder Himmelsleiter“ bewältigen wollte. Nur mit gegenseitiger Hilfe (Sicherung und Helfen) ist es möglich, die Sprossen, die zunehmend mehr Abstand haben, zu erklimmen und sich anschließend abseilen zu lassen. Bei der zweiten Übung galt es gut gesichert, zwei senkrecht stehende Leitern zu besteigen und von einer Plattform aus über eine Hängebrücke ohne Geländer, dafür mit fehlenden Tritten, eine gegenüberliegende Plattform zusammen zu erreichen. Eine überaus wackelige Angelegenheit, die einige nebeneinander, oder wie der Schreiber dieser Zeilen, an den Schultern eines Vordermannes geklammert, bewältigten. Das absolute Highlight war aber dann die Riesenschaukel, die ihrem Namen „Giant Swing“ alle Ehre machte. Die Teilnehmer zogen jeweils eine Person mit vereinten Kräften an zwei Seilen in die Höhe, diese musste dann oben angekommen „nur“ noch eine Reißleine ziehen, um sich auszuklinken und somit in die Tiefe zu stürzen. Dieser Adrenalinkick und die unbeschreiblichen Schaukelschwünge lösten bei den Zuschauern als auch bei den Schauklern echte Begeisterung aus. Gut, dass der Nachmittag bis zum Poetry Slam zur freien Verfügung stand. So war Zeit für Asisis Luther-Panorama, einer Fahrt mit dem Riesenrad, der Ausstellung im „Alten Gefängnis“, oder anderer Stippvisiten im Rahmen der Weltausstellung. Beim Poetry Slam waren zahlreiche Besucher unterschiedlichen Alters im YPR und lauschten den Darbietungen der Slamer, die ebenfalls aus unserer Landeskirche kamen. Der Sommerabend bot wiederum Gelegenheit einen Rundgang durch die Torräume der Freiheit zu machen oder ein ganz besonderes Konzert zu besuchen. Wo gestern noch Namika mit ihrer Band für Stimmung sorgten, sollten heute Abend ein riesiger Chor samt Band und Orchester für Gänsehaut sorgen. Das Pop-Oratorium Luther war in einer einmaligen Freiluftaufführung hinter der Schlosskirche zu erleben. Dass die Nacht nicht nur zum Schlafen da ist, zeigten die jungen Sauerländer recht eindrücklich… - aber für ein paar Stunden Schlaf hat`s dann doch noch gereicht. Der Sonntag begann wieder mit Sonnenschein und einem kleinen Jugendgottesdienst im YPR – zu unser aller Überraschung mit einer Abendmahlsfeier. Nicht nur diese neue Erfahrung, sondern auch das Singen mehr oder weniger bekannter Lieder, bis hin zum Kanon, waren ein schönes Erlebnis, so dass wir uns mit einem kleinen Applaus bei den Haupt- und Ehrenamtlichen Mitarbeitenden herzlich bedankten. Bis zum Mittagessen standen dann ein Abschlussbesuch im „Refo.Beach“ bei einigen nochmals an oder auch die letzte Möglichkeit an den Sehenswürdigkeiten Wittenbergs vorbei zu schlendern. Wer wollte, konnte dann noch für Fernsehaufnahmen mit dem Ratsvorsitzenden der EKD (Bedford-Strohm) direkt vor der Schlosskirche in die Kamera lächeln und winken… Nach mehr als 8 Stunden Fahrt, erreichten wir dann kurz vor 22.00 Uhr den Märkischen Keis, wo wir schon (sehnlichst???) erwartet wurden. Unser Dank gilt neben der Busfahrerin, die uns sicher gefahren hat, der Evangelischen Jugend in Westfalen, die diese Tour hervorragend organisiert und ganz großzügig „gesponsert“ hat.