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Den Geist der Feindesliebe in die Gesellschaft tragen - unter diesem Motto trafen sich Mitglieder, sowie Gäste von der Kathedrale in Coventry vom 16. bis 18. Oktober 2015 im ‚Hohenwart Forum’ bei Pforzheim.

Die rund 90 Teil­nehmer tauschten sich zum Thema „Mit Unterschieden leben zu lernen, die Vielfalt feiern“ aus und stärkten sich gegenseitig in ihrer Versöhnungsarbeit.        Die aktuelle Situation, wie die Zuwendung zu Flüchtlingen aus aller Welt in Deutsch­land gestaltet werden kann, war unter diesem Thema in allen Ge­sprächen bestimmend.

Zudem wurde auf dieser Mitgliederversammlung turnusgemäß ein neuer Leitungs­kreis und Vorstand gewählt. Oberkirchenrat Dr. Oliver Schuegraf, Referent für Ökumenische Grundsatzfragen im Amt der Vereinigten Evan­gelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (Hannover), wurde im Amt als Vor­sitzender bestätigt, Britta Däumer, Jugendreferentin im Kirchenkreis Lüdenscheid- Plettenberg in den Vorstand wiedergewählt. Insgesamt ist der zwölfköpfige Leitungskreis jünger und öku­menischer geworden, was die Entwicklung der Gemeinschaft insgesamt abbildet.

Canon Dr. Dr. Sarah Hills, Coventry, hatte am Samstag in einem Bericht über den ‚Train of Peace’ (‚Friedenszug’) ein Beispiel aus der südafrikanischen Versöhnungsarbeit sehr bewegend nahe gebracht und auf das Thema der Tagung hin entfaltet.

Zudem war der Leitungskreis 2013 in Hofgeismar auf der letzten Mit­gliederversammlung beauftragt gewesen, die liturgisch und sprachlich nicht stimmige deutsche Übersetzung der sechsten Bitte des Versöhnungsgebetes von Coventry, das in viele Regionalausgaben des Evangelischen Gesangbuches Eingang gefunden hat, zu überarbeiten. Nun konnte die Versammlung sich auf die künftig zu verwendende Formulierung einigen: „Die Gier, die Frauen, Männer und Kinder entwürdigt und an Leib und Seele missbraucht – Vater, vergib!“

Am Sonntag endete die Mitgliedersammlung mit einem feierlichen Fest- und Abendmahlsgottesdienst in der Evangelischen Stadtkirche Pforzheim.

Hintergrundinformation:

Die Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland e.V. ist Teil der internationalen Nagelkreuzgemein­schaft. In Deutschland gehören derzeit 160 Einzelpersonen sowie Gruppen in 62Nagelkreuzzentren, an denen das Versöhnungsgebet regelmäßig gebetet wird, zu diesem Netzwerk.

Am 14. November 1940 wurde die englische Stadt Coventry mit ihrer mittelalterlichen Kathedrale von deutschen Bomben zerstört. Statt nach Vergeltung zu rufen, hatte der damalige Propst der Kathedrale eine andere Vision: dem Feind sollte die Hand zur Versöhnung gereicht werden. Sym­bol dieses Versöhnungsdienstes wurde das Nagelkreuz, zusammengefügt aus drei Zimmer­manns-Nägeln aus den Dachbalken der zerstörten Kirche. Das Nagelkreuz von Coventry steht heute als Zeichen der Versöhnung und des Friedens an vielen Orten der Welt. Die Nagel­kreuz­gemeinschaft ist ein weltweites Netzwerk von christlichen Kir­chen und Or­ga­nisationen, die auf der Grundlage des Glaubens an den drei­­einigen Gott und in­spiriert durch die Ge­schichte der Ka­thedra­le von Co­ven­try und ihres Nagel­kreuzes eine fortdauernde Ver­bin­­dung mit der Ka­the­drale pflegen und die sich ver­pflichtet wissen, für Frieden und Ver­söhnung zu beten und zu ar­beiten.

Weitere Informationen finden Sie unter www.nagelkreuzgemeinschaft.de

  Ansprechpartner vor Ort für Rückfragen ist Britta Däumer, Nagelkreuzgemeinschaft in Deutschland e.V., Tel.: 02357/3623 Britta.Daeumer@kk-ekvw.de